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Modelle, Philosophie, Logik: Ein Modell wird erhalten, wenn eine logische Formel durch Einsetzen von Gegenständen anstelle der freien Variablen wahre Aussagen liefert. Ein Problem ist der Ausschluss unintendierter Modelle. Siehe auch Modelltheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Max Black über Modelle – Lexikon der Argumente

Ricoeur II 66
Metapher/Max Black/Ricoeur: Die Metapherntheorie kann (...) auf eine dritte Art und Weise in Richtung der spezifischsten Merkmale von Symbolen erweitert werden. Zahlreiche Autoren haben auf die Verwandtschaft zwischen Metaphern und Modellen hingewiesen. Diese Verwandtschaft spielt z.B. im Werk von Max Black, das sogar den Titel Modelle und Metaphern trägt, eine entscheidende Rolle.(1)
Eine solche Annäherung zwischen Modellen und Metaphern erlaubt es uns, die Metapherntheorie in eine Richtung (...) der referentiellen Dimension zu entwickeln.
Nun sagt Max Black, dass ein Modell die gleiche Sinnstruktur hat wie eine Metapher, aber es stellt die referentielle Dimension einer Metapher dar. Was ist diese referenzielle Dimension? Sie ist ein Teil der heuristischen Funktion, d.h. des Aspekts der Entdeckung, einer Metapher und eines Modells, einer Metapher als Modell.
Modell: Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch ist ein Modell im Wesentlichen ein heuristisches Verfahren, das dazu dient, eine unzulängliche Interpretation zu stürzen und den Weg zu einer neuen und adäquateren zu öffnen.
Modell/Hesse/Ricoeur: In den Begriffen von Mary Hesse ist es ein Instrument der Neubeschreibung, ein Ausdruck, den ich im weiteren Verlauf dieser Analyse verwenden werde.(3)
Aber es ist wichtig zu verstehen, dass dieser Begriff in seiner streng epistemologischen Verwendung zu verstehen ist.
Modelle: Die redeskriptive Kraft eines Modells kann nur verstanden werden, wenn wir in Anlehnung an Max Black sorgfältig zwischen drei Arten von Modellen unterscheiden: maßstabsgetreue Modelle, wie z.B. ein Modellboot; analoge Modelle, die sich mit struktureller Identität befassen, wie z.B. ein schematisches Diagramm in der Elektronik; und schließlich theoretische Modelle, die von einem erkenntnistheoretischen
Ricoeur II 67
Standpunkt aus [entworfen werden], sind die realen Modelle, die darin bestehen, ein imaginäres Objekt zu konstruieren, das der Beschreibung leichter zugänglich ist als ein komplexerer Bereich der Wirklichkeit, dessen Eigenschaften den Eigenschaften des Objekts korespondieren.
Wie Max Black es ausdrückt, ist die Beschreibung eines Bereichs der Realität durch ein imaginäres theoretisches Modell eine Möglichkeit, die Dinge anders zu sehen, indem wir unsere Sprache über den Gegenstand unserer Untersuchung ändern. Diese Veränderung der Sprache geht von der Konstruktion einer heuristischen Fiktion und durch die Übertragung der Merkmale dieser heuristischen Fiktion auf die Realität selbst aus.
>Metapher/Ricoeur.

1. Max Black, Models and Metaphors: Studies in Language and Philosophy, 1962. Cornell University Press.
2. Mary B. Hesse, Models and Analogies in Science (Notre Dame, Indiana: University of Notre Dame Press, 1966).


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Black I
Max Black
"Meaning and Intention: An Examination of Grice’s Views", New Literary History 4, (1972-1973), pp. 257-279
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, G. Meggle (Hg) Frankfurt/M 1979

Black II
M. Black
Sprache. Eine Einführung in die Linguistik München 1973

Black III
M. Black
The Prevalence of Humbug Ithaca/London 1983

Black IV
Max Black
"The Semantic Definition of Truth", Analysis 8 (1948) pp. 49-63
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976

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